Gründungsjahre
In Chronikaufzeichnungen von Pfarrer Franz KLAMPFER, der von 1889 bis 1930 in Apetlon als Priester wirkte, wird zum erstenmal von einem Apetloner Kirchenchor berichtet.
Chorleiter Dir. Emil STINAKOVITS
(später Dir. Emil SZONDI)
Im Jahre 1894 scheint der Volksschullehrer und Volksschuldirektor Emil STINAKOVITS (später Emil SZONDI) als Chorleiter und Kantor auf.
Volksschulirektor Emil SZONDI war auch Gründungschorleiter des Apetloner Singverein „Seerose“ im Jahre 1923.
Dieser Verein übte seine Tätigkeit als Kulturträger des Ortes bis zum Jahre 2003 (mit Ausnahme einiger Unterbrechungen, wie Kriegs- und Nachkriegszeit) aus. Vor dem Krieg wurde er als „Gemischter und Männerchor“ geführt, nachher als Männerchor.
Der Gründungsobmann war Dr. Reinhold Pildner.
Ein Foto aus dem Jahre 1920 zeigt den Kirchenchor mit Musikkapelle unter der Leitung von Volksschullehrer und Kantor Dir. Emil SZONDI.
Die Namen der Musikanten:
PREINER Georg – Violine
TSCHIDA Johann (Gastwirt) – Violine
DENK Johann – Klarinette
HORVATH Matthias – Klarinette
TSCHIDA Johann – Violine
KOPPI Michael – Trompete
REINPRECHT Georg – Bassgeige
Die Namen der Chorsängerinnen:
HALLER Elisabeth – geb. Horvath
KLINGER Katharina – geb. Thell
LANG Katharina – geb. Unger
STROMMER Theresia – geb. Joch
THELL Susanne – geb. Tschida
TRUMMER Anna – geb. Adrian
TSCHIDA Theresia – geb. Pitzl
WEISS Franziska – geb. Haider
WEISS Maria – geb. Unger
Im Jahre 1916 wurde bei der Primiz von Herrn Pfarrer Ladislaus STHELIK u.a. das Lied „Vater unser der du bist im Himmel“ von den Chormitgliedern gesungen. Dieses Lied wurde in weiterer Folge dann als „Apetloner Messlied“ bezeichnet.
Im Jahre 1919 bei der Primiz von Pfarrer Johann PILLES wurde eine Lateinische Messe, die von der Kapelle Preiner instrumental begleitet wurde zur Aufführung gebracht.
Chorleiter Franz REH
(Chorleiter 1928)
Der Volksschullehrer Franz REH, der von 1921 – 1926 an der Volksschule Apetlon unterrichtete, übernahm 1928 die Leitung des Kirchenchores und auch des Männerchores.
Chorleiter VS-Direktor Josef HILLINGER
(Chorleiter von 1929 – 1939)
Unter Chorleiter, Organist und Volksschuldirektor Josef HILLINGER wurden Messen (z.B. Pastoralmessen oder die Kaisermesse) gelernt und gesungen. Geprobt wurde in der Volksschule und des öfteren auch im Wohnhaus bei Dir. Hillinger.
Gemeinsam mit der Musikkapelle PREINER gestaltete man viele dieser Festmessen. Kapellmeister Georg PREINER hatte auch die musikalische Leitung inne. Musikalisch verstärkt wurden die Mitglieder der Kapelle Preiner des öfteren von den Violinspielern PILLES Michael, PREINER Georg, SZONDI Sohn, VELICH Otto.
Auch Stefan PILLES (der Grossvater unseres jetzigen Chorleiters und Organisten Josef PITZL) leitete des öfteren bei kirchlichen Festfeiern diesen Chor und Orchester und trat auch als Solo-Sänger in Erscheinung.
Heiratete ein Mitglied des Kirchenchores, wurde eine Lateinische Messe gesungen und auf Wunsch auch das Lied „Wenn ich ein Glöcklein wär“. Solisten waren: PITZL Anna, DENK Juliane, LANG Maria. Bei anderen Hochzeiten sang der Kirchenchor nur auf besonderen Wunsch.
Auch wurden unter Dir. HILLINGER die heute noch sehr gern gesungenen und beliebten Weihnachtslieder „O welch ein süßes Freudenswort“
sowie „Lass dich grüßen süsses Kindlein“ in der Kirche gesungen.
Dir. HILLINGER wollte es aber nicht, das diese oben genannten Lieder beim „Ansingen“ vor den Fenstern gesungen wurden. Auch wurde das Cäciliaball – das einige Zeit vorher nicht mehr abgehalten wurde – wieder abgehalten.
Bei Begräbnissen stimmte Frau PITZL Anna die gewünschten Lieder an. Sie erstellte auch den Liedplan für die Sonntagsmessen und legte die Liednummer auf den Orgeltisch für Dir. HILLINGER bereit. Später übernahm diese Aufgabe ihre Tochter PITZL Ernestine. Gemeinsam mit der Musikkapelle PREINER gestaltete man viele dieser Festmessen. Kapellmeister Georg PREINER hatte auch die musikalische Leitung inne. Musikalisch verstärkt wurden die Mitglieder der Kapelle Preiner des öfteren von den Violinspielern PILLES Michael, PREINER Georg, SZONDI Sohn, VELICH Otto.
1934 verstarb der Bürgermeister WEISS Richard. Hier wurde zum ersten Mal das Lied „Über den Sternen“ in Apetlon gesungen. Einige Monate darauf beim Begräbnis von Herrn Abgeordneten GÖLTL. Somit wurde dieses Lied nur bei besonderen Begräbisfeiern gesungen.
Beim Begräbnis von Herrn Pfarrer KLAMPFER – 1936 – wurde, neben „Über den Sternen“ auch „Schnell entflieht der Erde Freuden“, gesungen.
Im Jahre 1937 feierte Herr Pfarrer Josef TSCHIDA Primiz. Auch wurde hier eine lateinische Messe aufgeführt und „Ein Priesterherz ist Jesu Herz“ gesungen.
Chorleiter Dir. Hillinger wurde 1940 nach Frauenkirchen versetzt und es folgte Chorleiter Volksschullehrer Stefan TÜRK.
Chorleiter VS-Lehrer Stefan TÜRK
(Chorleiter von 1940 – 1941)
Stefan TÜRK kam 1939 nach Apetlon und leitete den Apetloner Kirchenchor von 1940 – 1941.
Er wurde aber in den 2. Weltkrieg eingezogen und kam leider nicht mehr zurück. Seine Gattin war ebenfalls Lehrerin in Apetlon.
Während der Kriegszeit wurden die Chorproben in der Kirche im „Heiligen Grab“ abgehalten. Dabei wurden die Fenster mit Tüchern verhängt, damit die Russen nichts bemerkten. Auch wurde in Privathäusern Proben abgehalten – wegen des häufigen Fliegeralarms.
So in den Häusern der Familien
POTZMANN (Quergasse)
KROISS – PREINER (Wasserzeile)
SCHÜLLER (Quergasse)
Während der Kriegszeit spielte die Musikkapelle TSCHIDA an Festtagen Lateinische Messen.
Die musikalische Leitung als Dirigent übernahm PILLES Stefan.
Chorleiter VS-Direktor Josef HILLINGER
(Chorleiter von 1942 – 1947)
Während der Kriegszeit lernte der Ortspfarrer Gotthard SEITZ, der auch Harmonium spielte, den Chormitgliedern neue Lieder ein. Auch wurde die Passion wieder gesungen.
Chorleiter Paul KUNTNER
(Chorleiter von 1948 – 1950)
Chorleiter Gustav BRAUN
(Chorleiter 1950 – 1952)
Chorleiter VS-Direktor Josef HILLINGER
(Chorleiter von 1952 – 1960)
Unter Chorleiter VS-Direktor Josef HILLINGER – der zwei Mal wöchentlich probte – kamen laufend neue Chormitglieder hinzu. So wurden bereits 12-jährige Mädchen und Burschen in den Kirchenchor aufgenommen, nachdem diese ein sog. „Vorsingen“ zufriedenstellend bestanden.
Die Noten mussten sich die jungen Chormitglieder selber abschreiben – was sie laut persönlichen Berichten – auch gerne machten. So wird auch von noch aktiven Chormitgliedern berichtet, die schon unter Chorleiter Hillinger gesungen haben: „Herr Direktor HILLINGER war ein strenger, aber sehr guter Chorleiter, der den Chormitgliedern auch große Disziplin und Gehorsam abverlangte.“
Die Chorsängerinnen sangen meist nur bis zu ihrer Heirat. Danach blieben sie dem Chor fern. Der Chorleiter war darüber natürlich nicht sehr glücklich, aber im Laufe der Jahre hat sich auch diese Einstellung geändert. Bei Begräbnissen sangen Dir. Josef HILLINGER, Josef WEISS und Paul PITZL.
Chorleiterin Religionslehrerin Eleonora FRANK
(Chorleiterin 1960 – 1963)
Chorleiter VS-Direktor OSR Paul PINTER
(Chorleiter 1964 – 1970)
Herr Oberschulrat Dir. Paul Pinter wurde am 20. September 1929 in Zurndorf geboren. Ebendort besuchte er die Volksschule. Nach der Lehramtsausbildung in Wiener Neustadt unterrichtete er in Illmitz und Apetlon. 1968 übernahm Herr Pinter die Leitung der Volksschule Apetlon. Hier widmete er sich auch der Kirchenmusik, war Organist und Leiter des Kirchenchores.
Den 1923 stillgelegten Männerchor holte Dir. Pinter wieder ins Leben zurück und erreichte mit diesem Klangkörper schöne Erfolge.
Als der Musikverein Seewinkel Apetlon 1969 gegründet wurde, war er der erste Dirigent dieses Vereines. Am 14. August 1983 verstarb VS-Dir. OSR Paul Pinter.
OSR Paul Pinter war nicht nur im schulischen und kirchlichen, sondern auch im kulturellen Leben der Gemeinde und des Landes tätig. Sein Wirken wurde durch zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt. Die Burgenländische Landesregierung hat ihm das Ehrenzeichen des Landes Burgenland verliehen.
Chorleiter ÖkR. Leopold THELL
(Chorleiter 1970 – 1980)
Geboren am 2. Mai 1925 in Apetlon
- Violine: Juni 1936 bis Feber 1937 bei seinem Vater Johann Thell
- März bis Juni 1937 bei Kapellmeister Johann Tschida
- Juli 1937 bis Mai 1938 bei Kapellmeister Georg Preiner
- Akkordeon: Juni bis September 1938 bei VSDir. Josef Hillinger
- Klarinette: 1938/39 – 1 Semester Reichshochschule für Musik u. Darstellende Kunst – Wien
- Gitarre, Hawai-Gitarre und Kontrabass: in den USA (Kriegsgefangenschaft, 1944 – 1946)
- Klavier und Orgel: autodidakt ab 1948
Musizierte bei folgenden Kapellen:
- Preiner, Apetlon
- Fleischhacker, lllmitz
- Ungler, Mauerbach
- Big Band ,,Lorenz“, Mattersburg
- Big Band ,,Bobby Kern“ in den USA und Wien
Beim Militär:
- Variete-Truppe des Offizierlehrganges in Nikolsburg 1942
- Soldatenheimkapelle „Neuhold“ in Brest / Frankreich
- Akkordeonsolist bei einer „KDF – Truppe“ 1943 am Atlantik
Eigene Gruppen:
- Eigenes Schrammelquartett in den USA 1945 – 1946
- Duo Leopold und Wolfgang Thell – The Jingle THELLS (1970 – 1987)
Eigene Kompositionen:
herausgebracht im Musikverlag Belvedere und Musikverlag Thell, Apetlon. Schaffung einer Messe mit der Bezeichnung „Herz Jesu Messe“. Diese Messe wurde erstmalig in der Pfarrkirche Pamhagen aufgeführt und wird von vielen seither auch als „Pamhagener Messe“ oder „Thell Messe“ bezeichnet.
(Quelle: http://members.aon.at/thell-musik-apetlon/leo-thell.htm)
Chorleiter Wolfgang THELL
(Chorleiter 1980 – 2006)
Geboren am 22. Oktober 1957 geboren. Mit sechs Jahren nahm er bereits Klavierunterricht bei seinem Vater Leopold Thell, vom neunten bis zehnten Lebensjahr bei Direktor Josef Hillinger. 1969 kam er an die Wiener Musikakademie zu Frau Prof. Kramer-Preisenhammer Klaviervorbereitung daneben besucht er die Jungendkantorei bei Prof. Sparber.
Von 1970 bis 2006 war er Organist in der Pfarrkirche Apetlon. Seit 2006 Organist und Chorleiter in der Pfarre Pamhagen. Sowohl im Unterhaltungssektor als auch im sakralen Bereich als Komponist tätig.